Jetzt aber hurtig: Wo bleibt Nibiru alias Planet X denn nun?


Glauben wir gewissen Kreisen der Esoterik-Szene, kommt ein Planet mit dem Namen NIBIRU oder auch Planet X im Jahr 2012 nahe der Erde vorbei oder kollidiert sogar mit dieser. Die Folgen eines solches Szenarios sind bekannt und sollen hier nicht weiter ausgeführt werden. Nur ein Wort: Weltuntergang!! Doch das es sich dabei um eines der vielen 2012-Märchen handelt und woher es kommt - das wissen scheinbar nur wenige!

Von Lars A. Fischinger
 
(update: 7. Dezember 2012)

Und was steckt dahinter?

Auch wenn ich auch auf diesem BLOG und unserem 2012-Buch von 2009/2010 umfangreich dazu berichtet habe - aber doch auf ein Wort dazu, Freunde:

Die Verrückten im Internet, die an den Planeten Nibiru und auch an seine Wiederkehr in diesem Jahr glauben, haben alle keine Ahnung. Böse Worte - ist aber so. Die Nibiru-Fans fantasieren sich Blödsinn zurecht und dieser wird durch das Internet hemmungslos und ohne jede Überprüfung weiter verbreitet. Die Seite teleboom.de wurde hier im BLOG schon vorgestellt und ist eines der schlimmsten Beispiele von verrückten Esoterikern.


Kaum ein Internet-Esoteriker weiß folgende Tatsachen in Bezug auf den angeblichen Nibiru:

  1. Das Kommen des angeblichen Planeten wurde und wird sicher auch in Zukunft immer wieder angekündigt. Etwa von den absurden "Zetas".
  2. Der Prä-Astronautik-Autor Zecharia Sitchin (USA) hat 1976 in seinem ersten Buch Der zwölfte Planet. Wann, wo, wie die ersten Astronauten eines anderen Planeten zur Erde kamen und den Homo Sapiens schufen den Mythos um Nibiru geboren und zahlreiche weitere Bücher dazu geschrieben.
  3. Schon 1976 hätte man anhand Sitchins erstem Buch berechnen können wann nach Sitchins Ideen der Nibiru wieder kommen wird.
  4. Schon 1976 hätten die Eso-2012-Religiösen wissen können, dass laut Sitchin sein Planet etwa bis in die Umlaufbahn des Asteroidengürtels hinter dem Mars gelangen würde.
  5. Folglich gäbe es keine Kollision mit der Erde.
  6. Niemand der Nibiru-2012-Freaks hat die Bücher von Zecharia Sitchin aufmerksam studiert/gelesen (da es sonst niemals zu diesem Internetboom - und darüber hinaus - des Themas gekommen wäre).
  7. Das beweist auch, dass sich der Nibiru-Boom inzwischen nachweislich von Sitchins Thesen gelöst hat, dieser oft sogar nicht mal mehr erwähnt wird oder sogar den Planet X-2012-Gläubigen unbekannt ist!
  8. Daraus entwickelte sich inzwischen eine neue "Nibiru-Popkultur" als Selbstläufer, die mit anderen unsinnigen Esoteriker-Träumerein vermischt wurden und werden.
  9. Bereits im Jahre 1995 habe ich in dem internationalen Magazin "New Scientific Times" (Nr. 3/1995) darauf hingewiesen, dass der angebliche Planet erst in 800 Jahren kommen wird!
Und nun vor allem Punkt 10:

2007 veröffentlichte Sitchin das interessante Buch "Apokalypse: Armageddon, die Endzeit und die Prophezeiungen von der Wiederkunft " ("The End of Days"), in dem es auch um "die Prophezeiungen von der Wiederkunft" geht. Denn, so der Autor, in den drei Jahrzehnten nach erscheinen seinen ersten Bestsellers 1976 haben ihn unzählige Leser die entscheidende Frage nach der Rückkehr der Aliens und des Nibiru gestellt. Doch ich muss hier wieder Entwarnung geben. Das Jahr 2012 kommt im gesamten Buch nur zweimal vor (plus einmal im Vorwort) und die meiste Zeit befasst sich Sitchin mit seinen Außerirdischen des Altertums vor Jahrtausenden.


Sitchin indes – und das haben die Nibiru-Anhänger im Internet übersehen! – ist auch 2007 nach seinen Berechnungen überzeugt, dass Nibiru um 11.000 vor Christus die Sintflut auslöse und auch um das Jahr 560 vor Christus in Erdnähe war. Abweichungen in seinen Berechnungen erklärt er damit, dass Nibiru bei seinem Lauf um die Sonne durchaus durch die Gravitation anderer Himmelskörper in seiner Bahn gestört wurde. Der Umlauf des unbekannten Planeten von 3600 Jahren sei "immer ein mathematischer Mittelwert", so Sitchin. Er spekuliert, dass es wohl zu einem Crash des Nibiru mit Uranus kam. Ja, dass vielleicht Sogar der Mond Miranda ein ehemaliger Mond des Nibiru ist. Das hätte den Umlauf des Nibiru auf rund 3450 Jahre verkürzt.

Und der Autor stellt daraufhin auf Seite 300 für uns besonders wichtig fest:

"Wenn es das ist, was geschah, würde es das ,frühe’ Erscheinen Nibirus 556 v. Chr. erklären – und darauf schließen lassen, dass mit seiner Wiederkunft um das Jahr 2900 n. Chr. zu rechnen ist (Hervorhebung L.A.F.)."


Die Rechnung ist einfach:


Nibirus Umlauf änderte sich vor einigen Jahrtausenden auf 3450 Jahre +/- einige X Jahre. 4000 vor Christus war er hier. Also: 4000 vor Christus + 3450 Jahre neuer Nibiru-Zyklus = 550 vor Christus. Erneut 3450 Jahre addiert ergibt das Jahr 2900. Noch genauer, da Sitchin von 556 vor Christus spricht, 2894 nach Christus.

Im Klartext: Nibiru kommt nicht 2012 zurück; nicht annährend zu dieser Zeit! 99 Prozent der 2012-Nibiru-Freunde im Internet scheinen das niemals zur Kenntnis genommen zu haben. Sondern sie spekulieren lediglich anhand mehr als fragwürdiger Internet-Gerüchte und -Aussagen.


 
Ich bin seit 1989 überzeugter Pro-Anhänger der Prä-Astronautik. Dennoch habe ich mit meiner Koautorin in unserem Buch "Die Akte 2012: Wahn und Wirklichkeit" die hier zusammengefassten Punkte zu Nibiru und ob dort überhaupt Aliens wohnen usw. umfassend dargelegt. Warum, bitte, lesen die Nibiru-Fans nicht mal die Bücher von Nibiru-Erfinder Zecharia Sitchin, bevor sie mit ihren Pseudo-Planet X-2012-Weltbildern hausieren gehen und sich lächerlich machen? Und es ist schon geradezu peinlich für die Prä-Astronautik, wenn solche Freaks im Web davon quatschen, dass der Planet X vielleicht durch ein "Wurmloch" zu uns kommt und darum noch nicht zu sehen ist,. Oder, dass er "unsichtbar" ist. Oder, dass er "aus einer anderen Dimension" kommen wird. Oder, dass er ein künstlicher "Kampfstern" von Aliens ist ... 

 
Auf diesem BLOG habe ich darüber immer wieder berichtet




   Zum Thema 2012:
 
 "Es muss nicht alles so sein, es kann auch ganz anders sein. Manche Rätsel sind Scheinrätsel, manche werden zu welchen gemacht, manche aber widerstehen ziemlich hartnäckig allzu glatten Erklärungsversuchen."
(Walter-Jörg Langbein, 1993 in "Die großen Rätsel der letzten 2500 Jahre")
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