Weltuntergangspanik in Russland: Von Hamsterkäufen, einer Zeitungsente, dem Mammon und warum ICH als erster untergehen werde



In Russland und der Ukraine verfallen derzeit einige Menschen in einen Weltuntergangs-Wahn, wie einige russische Medien gestern berichteten. Ängstliche Menschen decken sich in einigen Teilen der Länder mit allem Notwenigen zum Überleben ein – von Brot über Wodka bis zu Salzstreuern. Nachdem die Bunker des "Kalten Krieges" nun wieder up to date sind und bereits eine ganze Reihe Geschäfte leer gekauft wurden, sah sich auch der Kreml zum Handeln gezwungen und schaltete sich ein. 


Von Lars A. Fischinger

Man sollte und darf auch nicht alles glauben, was die Medien berichten...

Das sage ich schon seit Jahren und das lernen wir nun wieder aus den aktuellen 2012-News. Seien es umfangreich schöngeredete Arbeitslosenzahlen in Deutschland oder diverse Mystery-Themen. Oder aber sogar "Sondernachrichtensendungen" im Radio, die von einer Invasion von bösen Marsmenschen auf der Erde und unseren Untergang "live" berichten. Eben wie die nicht von allen als "Hörspiel" erkannte Sendung "Krieg der Welten" des "CBS" vom 30. Oktober 1938 und später in Südamerika. Oder halt, dass in einigen Tagen die Welt untergeht sowie all den anderen Quatsch der 2012-Fans.

Der 21. Dezember 2012 mit seinen zahllosen Thesen ist eine Erfindung der westlichen Esoterik- und auch Mystery-Welt, wie ich es mit Ewa klar in dem Buch "Die Akte 2012 – Wahn und Wirklichkeit" belegt habe. Ebenso zuvor in meinem Buch "Historia Mystica" in einer Art Kurzform. Diese Bücher gibt es aber nicht in Russisch.

Doch Panik löste in Russland eben die ungeprüfte Weitergabe von 2012-Spinnerein durch die Medien aus. Ihr kennt ja diese meine Vorwürfe natürlich durch diesen BLOG und meinem Channel bei "Youtube". Denn auch im Internet wird seit vielen Jahren (oft - nicht immer) jeder Blödsinn ungeprüft geglaubt und weiterverbreitet. Das beste Beispiel ist das Ancient Alien-Thema "Nibiru und 2012". 



Nun hat zum Beispiel in Russland eine Lokalzeitung des Städtchens Omutninsk in der russischen Weite Sibiriens auf der Titelseite groß vom Untergang der Welt am 21. Dezember berichtet und damit eine Hysterie einiger Leser ausgelöst. Eigentlich steht dort immer ein Kreuzworträtsel und da man für diese Ausgabe keines hatte, so rechtfertigte sich die Lokalzeitung, habe man einen Weltuntergangsartikel gebracht. Aber, so weiter, es sollte ein Witz sein – man habe nur vergessen das auch in der Zeitung anzugeben. Böse Zungen könnten auch sagen: Man wollte die Auflage erhöhen?!

Der Minister für Zivilschutz, Wladimir Putschkow, sah sich nun auch gezwungen zu handeln. Es kursieren mittlerweile nämlich auch schwere Vorwürfe gegen die Regierung, dass diese nicht genug für die Katastrophen am 21. Dezember vorgesorgt hat. Immerhin aber erfreuen sich die Atombunker des "Kalten Krieges" wieder Beliebtheit. Putschkow berichtet jedoch auch, dass ihm Beweise vorliegen würden, dass die Welt nicht untergehen wird. Aber zugleich verweist er darauf, dass es "vollkommen bewiesen ist, dass globale Katastrophen nur im Abstand von etwa zehn bis 15 Millionen Jahren geschehen"… Daraus könnte man ein "Hintertürchen" pro Weltuntergang konstruieren.

Esoteriker, Verschwörungsfans, Untergangs-Propheten und sogenannten spirituelle Meister freut der Maya-Kalender-Unsinn und der 21. Dezember 2012 sehr. Sie frönen den Mammon und machen schlicht Cash mit der Unsicherheit der Menschen. Weltweit ist das jedoch so, dass dieser westliche Hype derart missbraucht wird! In Russland sind nun auch die Medien von der Regierung selbst angewiesen worden, hier verantwortungsvoller zu berichten. Auch wenn andere in Russland und auch sicher in weiteren Ländern der Erde schlicht eine Fete machen werden (hier und hier). Auch in sozialen Netzwerken findet man genügend Doomsday-Partys, die man besuchen kann…

Traurig ist, dass Medien noch immer die Lüge vom "Ende" des Kalenders der Maya und einer "Prophezeiung" dieser faseln (hier). Was beides ja nachweislich Erfindung ist, worauf natürlich auch ich schon vor Jahren hingewiesen habe. Aber schön für gewisse Einzelnhändler, die, wie die 2012-Autoren, nun auch noch Cash machen können. ;-)

Angesichts der Tatsache, dass das 2012-Thema derartiger und erfundener Blödsinn ist, werde ich in den kommenden Tagen fliehen. Da ich es nicht erwarten kann, dass die Welt untergeht, reise ich zum Inselstaat Kiribati in die unendlichen Weiten des Pazifiks. Denn im Osten der Inseln dieses Staates ist die Datumsgrenze – hier wird der 21. Dezember 2012 zuerst beginnen. So entgehe ich dem Chaos am 21. Dezember in Deutschland in der Einsamkeit als Erster.


Für mich als Phänomene-Jäger und Jouranlist des Phantastischen ist es gerade angemessen...meine "Reise nach Kiribati" … ;-)

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 "Es muss nicht alles so sein, es kann auch ganz anders sein. Manche Rätsel sind Scheinrätsel, manche werden zu welchen gemacht, manche aber widerstehen ziemlich hartnäckig allzu glatten Erklärungsversuchen."
(Walter-Jörg Langbein, 1993 in "Die großen Rätsel der letzten 2500 Jahre")
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