Der oberste Exorzist von Rom bestätigt: "Der Papst hat einen Exorzismus vollzogen" - Was geschah Pfingstsonntag auf dem Petersplatz? (Video)

Der Petersdom im Vatikan (Bild: Lars A. Fischinger)

Ja, tatsächlich: Auch heute noch gibt es Exorzisten in der katholischen Kirche. Die Anzahl der "Teufelsjäger des Vatikan" ist sogar in den letzten Jahren angestiegen. Seit Pfingsten kursieren Gerüchte, dass Papst Franziskus nach der Pfingstmesse im Vatikan einem mexikanischen Gläubigen auf dem Petersplatz im Vatikan vier Dämonen "ausgetrieben" habe. Das entsprechende "Exorzismus-Video" von diesem Tag wird seit dem heftig diskutiert. Nun bestätigt auch Pater Gabriele Amorth, der oberste Exorzist Roms, gegenüber "Radio2", dass dieser tatsächlich stattgefunden habe.


UDPATE

von Lars A. Fischinger

Der betreffene Familienvater aus Mexiko sei, so Amorth, als eine Art der "Abrechnung" des Teufels an den Bischöfen Mexikos vom Bösen bessessen gewessen. Dies stehe wohl in Verbindung mit den mexikanischen Abtreibungsgesetzgebung, so der oberste Exorzist und Sachbuchautor (hier) zum Thema weiter, und erklärte dazu:



"Es handelt sich um eine Rache des Teufels gegen die mexikanischen Bischöfe, da sie sich der Abtreibung nicht widersetzt hatten, wie sie dies hätten tun sollen. Dieser junge Mann wird nur befreit werden, wenn diese mexikanischen Bischöfe es bereuen werden, nicht eingegriffen zu haben, wenn sie dafür Buße tun werden."


Das Video von Pfingstsonntag im Vatikan:


Update:

Laut anderen Medienberichten unter Berufung auf die "DPA" (hier, hier und hier) dementierte der Papst-Sprecher Federcio Lombardi die "Exorzismus-Gerüchte" jedoch bereits:

"Der Papst hatte nicht vor, einen Exorzismus auszuführen: Er hat nur für eine kranke Person gebetet."

Und Radio Vatikan meldete:

"Der Heilige Stuhl hat auf Nachfrage von Journalisten klar gestellt, dass Papst Franziskus am Sonntag nach der Messe auf dem Petersplatz keinen Exorzismus vorgenommen hat. Der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi, antwortete mit seinem Dementi auf italienische Presseberichte, die das Gebet des Papstes für einen Gläubigen, als öffentlichen Exorzismus ausgelegt hatten. Pater Lombardi wörtlich: ,Der Papst hat keinesfalls einen Exorzismus vornehmen wollen. Vielmehr hat er, wie er es häufig für die Kranken und Leidenden tut, die sich ihm vorstellen, für eine leidende Person beten wollen, die ihm vorgeführt worden ist.' Die Sendung Vade Retro des Fernsehsenders TV2000 hatte sich an Exorzisten gewandt, die die Handauflegung und den Gesichtsausdruck des Papstes bei seinem Gebet als klares Indiz für Exorizismus gewertet hatten. Dem Thema sollte am kommenden Freitag eine ganze Sendung gewidmet werden. Der Fernsehsender hatte sich mittlerweile für die Meldung entschuldigt, die ,nur in Teilen richtig' gewesen sei." (rv/adnkronos 21.05.2013 cs)


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    "Es muss nicht alles so sein, es kann auch ganz anders sein. Manche Rätsel sind Scheinrätsel, manche werden zu welchen gemacht, manche aber widerstehen ziemlich hartnäckig allzu glatten Erklärungsversuchen."
    (Walter-Jörg Langbein, 1993 in "Die großen Rätsel der letzten 2500 Jahre")